Der Kaffeegürtel. Wo kommt eigentlich mein Kaffee genau her?

Woher liegt der Kaffeegürtel genau?

Kaffeeliebhaber werden es sicher wissen: Damit Kaffeepflanzen optimal gedeihen, sind bestimmte klimatische Voraussetzungen notwendig. Daher ist zum Beispiel Deutschland kein typisches Kaffeeanbaugebiet. Kaffee benötigt sowohl nährstoffreiche Böden als auch bestimmte Temperaturen, wie sie rund um den Äquator vorherrschen. Die Gebiete, die als die bekanntesten Kaffeeanbaugebiete der Welt bekannt sind, werden als Kaffeegürtel bezeichnet. Wir möchten Ihnen diesen Begriff ein wenig näher erklären.

Der Kaffeegürtel: Wo liegt er genau?

Wo befindet sich der Kaffeegürtel?

Der sogenannte „Gürtel um die Welt“, wie der Kaffeegürtel auch bezeichnet wird, befindet sich zwischen dem 25. Breitengrad nördlicher und dem 25. Breitengrad südlicher Breite entlang des Äquators. Dieser Gürtel umfasst eine Gesamtfläche von etwa zehn Millionen Hektar. Dieses Gebiet sind die weltweit bekanntesten Kaffeeanbaugebiete. Laut Schätzungen befinden sich hier etwa 15 Milliarden Kaffeesträucher, wobei Coffea Arabica und Coffea Canephora die beiden bekanntesten Sorten sind.

Was zeichnet den Gürtel um die Welt aus und welche klimatischen Bedingungen sind für den Kaffeeanbau wichtig?
Wie bereits erwähnt, gedeihen Kaffeepflanzen nur unter bestimmten klimatischen Voraussetzungen. Die bis zu vier Meter hohen Sträucher bevorzugen ein ausgeglichenes Klima. Nicht nur die vorherrschenden Temperaturen sind wichtig, sondern auch eine gewisse Menge an Niederschlag.

Der Aufbau der Kaffeepflanze

Die Kaffeepflanze ist eine immergrüne Pflanze, die weiße Blüten trägt. Werden diese befruchtet, entwickelt sich die anfangs grüne Kaffeekirsche. Sie nimmt mit der Zeit eine gelbe bis rötliche Färbung an. In dieser Kaffeekirsche befinden sich in der Regel zwei Kaffeebohnen.

Arabica und Robusta: Zwei der bekanntesten Kaffeesorten

Kaffeekirschen im ReifeprozessKaffeekenner und -liebhaber bevorzugen eine der beiden Sorten Arabica oder Robusta. Zwischen diesen beiden Sorten gibt es deutliche Unterschiede. Arabica Kaffeebohnen benötigen dabei andere Umgebungsbedingungen als Robusta. Die Arabica Bohnen wachsen in Höhenlagen ab 2.100 Metern. Kaffeesorten, die erst ab einer Höhe von 1.000 Metern gedeihen, werden als Hochlandkaffee bezeichnet. Die besten Kaffeebohnen der Welt, die etwa in 1.500 Metern Höhe gedeihen, stammen aus den Ländern Costa Rica, Kenia und Äthiopien. Mittel- und Südamerika sowie Zentralafrika sind die bekanntesten Anbaugebiete der Kaffeesorte Arabica. Auch in vielen Teilen Asiens wird diese Kaffeesorte angebaut. Je höher das Anbaugebiet des Kaffee ist, desto niedriger sind die Temperaturen und desto länger benötigt die Kaffeebohne, um zu reifen. Die Folge sind festere und aromatischere Kaffeebohnen.

Robusta Kaffeebohnen dagegen bevorzugen tiefere Lagen bis etwa 900 Höhenmeter. Wichtig für deren Gedeihen ist zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit, die bestenfalls bei 100 Prozent liegt. Robusta Kaffeebohnen werden vornehmlich in Asien und Zentralafrika, teilweise auch in Südamerika angebaut.

Beide bekannten Kaffeesorten haben nicht nur unterschiedliche Ansprüche an ihre Höhenlage. Auch ihr Wasserbedarf und der Anspruch an den Boden sind unterschiedlich. Arabica Kaffee macht etwa 70 Prozent aller globalen Kaffeekulturen aus. Selbstverständlich unterscheiden sich beide Sorten auch in ihrem Geschmack. Während Robusta mit einem Koffeingehalt zwischen 1,7 und 3,5 Prozent leicht bitter und erdig schmeckt, ist für den Arabica Kaffee ein säuerlich fruchtiger, teilweise sogar blumiger Geschmack charakteristisch.

Was sind die bekanntesten Kaffeeanbauländer weltweit?

Zum bekannten Kaffeegürtel zählen weite Teile Mittel- und Südamerikas, etliche Regionen Afrikas ebenso wie weite Teile von Asien. Die weltweit größten Anbaugebiete befinden sich in folgenden Ländern:

  • Brasilien
  • Vietnam
  • Äthiopien
  • Kolumbien
  • Indonesien
  • Mexiko
  • Indien
  • Guatemala

Kaffee wird in tropisch-äquatoriale Ländern angebaut

Bei allen handelt es sich um tropisch-äquatoriale Länder, die aufgrund des dort vorherrschenden Klimas hervorragend für den Anbau von Kaffee geeignet sind. Das feucht-trockene Wechselklima zeichnet sich durch ausreichend Niederschlag und keine allzu extremen Temperaturen aus. Dieses ausgeglichene Klima ist eine wesentliche Grundvoraussetzung dafür, dass die Kaffeepflanzen gut gedeihen. Auch sollten sie vor direkter Sonne und Wind geschützt angepflanzt werden. Die sehr guten Bodenbedingungen, die rund um den Kaffeegürtel herrschen, sind ein weiterer Grund, weshalb der Kaffeestrauch hier so gut gedeiht. Kaffeepflanzen bevorzugen einen nährstoffreichen und leicht sauren Boden. Betrachtet man die vorgenannten Länder auf dem Globus, ergeben sie tatsächlich einen Streifen – daher die Bezeichnung Kaffeegürtel.

Weltweit sind vier große Kaffeeanbaugebiete bekannt, die sich allesamt im Kaffeegürtel befinden. Zu diesen zählen:

  • Südamerika
  • Zentralamerika, Pazifik und Karibik
  • Afrika
  • Asien und Australien

Südamerika als wichtige Anbauregion

Südamerika ist der mit Abstand bedeutendste Kaffeeproduzent. Hier befinden sich die für den Kaffeeexport so wichtigen Länder wie Brasilien, Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Bolivien. Alle diese Länder gemeinsam decken etwa die Hälfte des weltweiten Kaffeebedarfs ab. Während Brasilien als der größte Kaffeelieferant gilt, steht Kolumbien für besonders hochwertige Kaffeebohnen. Immerhin 20 Prozent des weltweit verkauften Rohkaffees dagegen stammen von der Insel Hawaii. Hier, wie auch auf Costa Rica, werden ausschließlich Arabica-Bohnen angebaut. Auf Costa Rica ist der Anbau von Robusta sogar verboten.

Afrika ist die Wiege des Kaffees

Aus Afrika stammt etwa ein Sechstel des Rohkaffees. Während Arabica im Osten des Kontinents am besten gedeiht, haben sich die westlichen Länder auf die Sorte Robusta spezialisiert. Als einer der Hauptlieferanten in Afrika gilt Äthiopien, auch als die „Wiege des Kaffees“ bekannt. Kaffee aus Äthiopien zeichnet sich durch seinen starken und gleichzeitig fruchtigen Geschmack aus. Auch Kenia mit seinen ausgedehnten Höhenlagen ist ein ideales Anbaugebiet für Kaffee. Kaffee aus Kenia schmeckt ebenfalls sehr fruchtig, teilweise sogar deutlich nach Beeren und Zitrusfrüchten. Zu guter Letzt sollten auch Asien und Australien als Kaffeelieferanten nicht unerwähnt bleiben. Indonesien, Vietnam und Indien sind hier die bedeutendsten Anbaugebiete. Australien dagegen hat mit gerade einmal 0,01 Prozent einen verschwindend geringen Anteil am Kaffee-Weltmarkt.

Der größte Kaffeeproduzent ist Brasilien

In Brasilien wird der Kaffee zu 85% auf kleineren Farmen angebaut, die weniger als 25 Hektar groß sind

Der mit Abstand größte Kaffeeproduzent weltweit im Kaffeegürtel ist Brasilien. Deutschland gehört zu den größten Abnehmern brasilianischen Kaffees. Auf einer Gesamtfläche von etwa 2,3 Millionen Hektar Kaffeeanbaufläche wird hier bevorzugt der Arabica Kaffee angebaut. Robusta Pflanzen, die in Brasilien als Cornillon bezeichnet werden, nehmen dagegen nur einen kleinen Stellenwert ein. Brasilien hat insgesamt 27 Bundesstaaten; in 16 davon wird Kaffee angebaut. Bedingt durch die unterschiedlichen Klimazonen und Bodenbedingungen ist brasilianischer Kaffee sehr vielseitig. Brasilianische Kaffees schmecken häufig schokoladig und nussig.

 

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