Espresso Bohnen vs. Kaffee Bohnen

Rösterei

In diesem Magazin-Artikel widmen wir uns der Frage, was der Unterschied zwischen Espresso Bohnen und Kaffee Bohnen ist. Rund um dieses Thema ranken sich viele Mythen, denen wir hier nun auf den Grund gehen.

Mythos Nr. 1: Espresso-Bohnen sind etwas komplett anderes als klassische Kaffee-Bohnen 

Prinzipiell gibt es zwei wirtschaftlich relevante Varietäten: Robusta und Arabica. Espresso besteht somit aus dem gleichen Rohprodukt wie klassische Kaffee-Bohnen (Crema). Der Unterschied liegt in der Röstung und im Blend. Pauschal lässt sich sagen, dass Espresso-Bohnen länger als Crema-Bohnen geröstet werden.

Beim Blend ist es wie so oft im Kaffee Geschmackssache. Es gibt ausgezeichnete Espresso-Bohnen aus 100 % Arabica und hervorragende Blends mit anderen Mischungsverhältnissen. Wir sind große Freunde von robusta-lastigen Blends, weswegen bei uns viele unserer Espressos deutliche Robusta-Anteile haben. An dieser Stelle sei auch nochmal auf unseren Magazin-Artikel hingewiesen, in dem wir mit dem Vorurteil aufräumen, dass Robusta schlechter als Arabica sei (https://www.premo-group.de/2020/10/07/kaffeebohnen-wie-er-angebaut-wird-und-wo-er-herkommt/).

Espresso Bohnen
Samtige Crema, feiner Glanz … Die Basis eines jeden guten Espressos ist eine hervorragende Espresso Bohne.

Mythos Nr. 2: Wenn man Kaffee-Bohnen einfach länger röstet, werden Sie automatisch zu Espresso-Bohnen

Wie unter Mythos Nr.1 beschrieben, werden Espresso-Bohnen prinzipiell länger geröstet als Crema-Bohnen. Soweit so gut. Aber heißt das nun, dass man jeden Crema-Blend einfach länger im Röster lässt und man röstet einen Espresso? Na ja, ganz so einfach ist es dann doch nicht.

Die hohe Kunst beim Espresso-Rösten besteht maßgeblich darin, den Kaffee trotz der langen Röstdauer nicht zu verbrennen. Unter uns Röstern gilt daher die Faustregel, dass man einen guten Crema deutlich leichter als einen guten Espresso rösten kann.

Die dunkle Röstung ist eine Kunst, die nur wenige wirklich gut beherrschen. Denn neben der Röstdauer ist der Blend (also die Abstimmung und Zusammenstellung des Rohkaffees) von erheblicher Bedeutung. Die Kunst besteht darin, den Blend so zusammenzustellen, dass sich dieser während des Röstvorgangs homogen verhält. Insbesondere dann, wenn man wie wir im Blend röstet und somit die Rohkaffees vor dem Rösten mischt.

Vor allem in Deutschland wird häufig im Spezialitätenbereich sortenrein geröstet, das heißt, dass der Kaffee erst nach dem Rösten geblendet wird. Damit umgeht man das Problem, dass der Rohkaffee zu hundert Prozent perfekt aufeinander abgestimmt sein muss. Sofern man die Kunst des Blendens und das Verhalten der Rohkaffees bei der Röstung versteht, erzielt man jedoch beim Rösten im Blend unserer Meinung nach deutlich bessere Resultate. Deshalb rösten wir so.

Mythos Nr. 3: Espresso hat mehr Koffein als Filterkaffee 

Robusta hat von Natur aus mehr Koffein als Arabica. Wenn man also die reinen Bohnen betrachtet, wird ein robusta-lastiger Blend mehr Koffein enthalten als ein Arabica-Blend. Aber da wir Kaffeebohnen nicht essen, sondern immer in extrahierter Form zu uns nehmen, ist die primäre Frage nicht, wie viel Koffein im jeweiligen Grundprodukt enthalten ist, sondern wie viel davon im Getränk letztendlich gelöst ist.

Hier zeigt sich, dass Espresso tatsächlich weniger Koffein als ein Crema oder ein Filterkaffee hat, da die Kontaktzeit bei der Extraktion von Espresso-Getränken verglichen mit der Extraktion bei der klassischen langen Tasse Kaffee deutlich kürzer ist. Dadurch löst sich letztendlich weniger Koffein und ein Espresso hat verglichen mit einer langen Tasse Kaffee dadurch weniger Koffein.

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