Gutes Kaffeewasser macht den Unterschied

Wie die Wasserqualität die Kaffeequalität beeinflusst

Wenn Sie sich fragen, was guten Kaffee ausmacht, denken Sie vermutlich zunächst an die Bohnen und deren Röstung. Einen häufig übersehenen, aber bedeutenden Einfluss auf den Kaffeegeschmack hat das Wasser für die Kaffeemaschine. Eine Tasse Kaffee besteht zu rund 98 % aus Wasser. Daher ist es naheliegend, dass das verwendete Kaffeewasser maßgeblich über die Güte des Kaffeegenusses entscheidet.

Was ist gutes Kaffeewasser?

Gutes Kaffeewasser sollte weich bis mittelhart sein, einen ausgewogenen Mineraliengehalt haben und einen neutralen bis leicht sauren pH-Wert aufweisen. Es sollte außerdem chlorfrei, frisch und klar sein. Diese Eigenschaften sorgen dafür, dass das Wasser die Kaffeearomen optimal extrahiert und einen vollmundigen, ausgewogenen Geschmack ermöglicht. Besonders für Espressowasser ist die richtige Zusammensetzung entscheidend, um die intensiven Aromen perfekt zur Geltung zu bringen.

Die Unterschiede zwischen hartem und weichem Wasser

Um zu verstehen, wie und warum sich die Qualität des Wassers für die Kaffeemaschine auf den Geschmack des Kaffees auswirkt, ist es notwendig, die Unterschiede zwischen den Härtegraden kennenzulernen. Eine vom Forum Trinkwasser e. V. durchgeführte Umfrage aus dem Jahr 2019 belegt, dass sich viele Mythen um die Wasserhärte ranken. Etwa 33 % der Befragten vermuteten, dass ein hoher Eisengehalt für „hartes“ Wasser verantwortlich ist. Knapp 25 % sahen das auf den menschlichen Körper toxisch wirkende Blei als Ursache für einen erhöhten Härtegrad des Trinkwassers. Blei ist in dem gut kontrollierten Lebensmittel Leitungswasser natürlich nicht enthalten. Tatsächlich definieren vielmehr zwei Einflussfaktoren die Wasserhärte:

  1. Wenn das Wasser während des Fließens mit Kalkstein in Berührung kommt, nimmt der Härtegrad zu. Zu dieser Gesteinsart zählen etwa Dolomit, Kreide und Marmor. Fachleute bezeichnen derartiges Gestein als Härtebildner.
  2. Natürliches Wasser kann nur eine bestimmte Menge an Härtebildnern lösen. Die Gesamtmenge hängt von der Konzentration an Barium, Calcium sowie Magnesium ab.

Wasser gilt folglich als „hart“, wenn es einen hohen Kalkgehalt aufweist.

Warum wirkt sich der Härtegrad des Wassers für die Kaffeemaschine auf den Geschmack des Kaffees aus?

Trinkwasser gilt gemeinhin als geschmacksneutral. Zutreffend ist diese Beschreibung nur für destilliertes Wasser. Wenn Sie regelmäßig Leitungswasser trinken, werden Sie festgestellt haben, dass sich der Geschmack je nach Region unterscheidet. Diese Unterschiede resultieren aus den im Wasser gelösten Mineralien. Je härter das Trinkwasser ist, desto markanter fällt der Eigengeschmack aus. Aufgrund des hohen Flüssigkeitsanteils einer Tasse Kaffee kann kalkhaltiges Wasser den Kaffeegeschmack nachteilig beeinflussen.

Welches Wasser ist optimal für die Kaffeemaschine?

Um genau das Wasser zu finden, das den perfekten Kaffeegenuss verspricht, erklären wir zunächst, wie sich die Wasserhärte messen lässt. In Deutschland kommen verschiedene Maßeinheiten zur Anwendung, von denen die Grade Deutscher Härte (°dH) am gebräuchlichsten sind. Bei einem Messwert von mehr als 14,0 °dH ist Trinkwasser als „hart“ zu bezeichnen. Wasser, dessen Härtegrad weniger als 8,5 °dH beträgt, gilt als „weich“. Für Kaffeeenthusiasten liegt die Herausforderung darin, die optimale Wasserhärte zu finden, die das persönliche Geschmackserlebnis abrundet: Wer zu hartes Wasser verwendet, klagt häufig über einen zu flachen Kaffeegeschmack. Wenn der flüssige Hauptbestandteil einer Tasse Kaffee jedoch zu weich ist, kann das Getränk zu sauer schmecken.

Wenn Sie hochwertigen Filterkaffee unverfälscht genießen möchten, sollte der Härtegrad bei 2,0 bis 3,0 °dH liegen. Für Espresso empfehlen wir eine Wasserhärte zwischen 3,0 und 6,0 °dH, da die kräftigen Aromen den Eigengeschmack des Wassers überdecken.

Messung des Wasser-pH-Werts mit einem Teststreifen

Die Bedeutung des pH-Wertes und der Alkalinität

Neben dem Härtegrad sind bei der Suche nach dem perfekten Wasser für die Kaffeemaschine zwei weitere Werte zu beachten:

  1. Der pH-Wert gibt Auskunft darüber, wie sauer oder alkalisch eine Lösung ist. Bei neutralem Wasser, das wir für Ihren Kaffee empfehlen, liegt der Wert bei 7,0.
  2. Zu nennen ist des Weiteren die Alkalinität, die im deutschsprachigen Raum auch als Säurebindungsvermögen bekannt ist. Sie beschreibt die Fähigkeit des Wassers, Säuren zu neutralisieren. Ein niedriges Bindungsvermögen kann zu einem schwankenden pH-Wert führen und den Kaffee sauer schmecken lassen. Auch eine zu hohe Alkalinität ist problematisch, da die Bindung der Kaffeesäuren einen bitteren Geschmack verursachen kann.

So erhalten Sie das perfekte Wasser für die Kaffeemaschine

Zu hartes Wasser beeinträchtigt nicht nur den Kaffeegenuss, sondern kann auch Ihrer Kaffeemaschine schaden. Die in der Flüssigkeit enthaltenen Calcium- und Magnesiumionen fallen beim Erhitzen als Kalk aus, der die Leitungen und Düsen der Maschine verengt. Die Folgen sind ein verminderter Wasserdruck, ein schwächerer Kaffeefluss und eine verlängerte Brühzeit. Ferner beeinträchtigen die Ablagerungen die Heizleistung der Kaffeemaschine, wodurch es zu einem erhöhten Energiebedarf, einer ungleichmäßigen Hitzeverteilung und im ungünstigsten Fall zu einem Defekt des Geräts kommt. Die schlechte Nachricht: In Deutschland liegt die durchschnittliche Wasserhärte bei 16,0 °dH. Dieser Wert befindet sich weit oberhalb der für einen Filterkaffee empfohlenen 2,0 bis 3,0 °dH. Da viele Menschen ungefiltertes Leitungswasser in ihre Kaffeemaschine gießen, sind die hohen Härtegrade für viele vorzeitige Defekte verantwortlich.

Um die Mineralien aus dem Wasser zu filtern, stehen Ihnen mehrere Optionen zur Auswahl:

  1. Tischfilter sind die günstigste, praktischste und am weitesten verbreitete Lösung. Als Faustregel gilt: Jeder Filterdurchgang halbiert den ursprünglichen Härtegrad des Wassers. Tischfilter erhalten Sie für zweistellige Eurobeträge. Das Prozedere ist für Kaffeeenthusiasten und gewerbliche Verbraucher jedoch zu zeitaufwendig.
  2. Ionenaustauscher nutzen das chemische Prinzip, dass Mineralien und Spurenelemente im Wasser als gelöste elektrische Ladungsträger (Ionen) vorliegen. Die ab etwa 300 Euro erhältlichen Geräte ersetzen diejenigen Ionen, die Kalk verursachen, durch Natriumionen. Mit unserem Aquaprotect-System in unserem Full-Service-Konzept BEVERO kümmern wir uns komplett um die notwendige Filtertechnik.
  3. Umkehrosmosesysteme, die auf dem Prinzip des Konzentrationsausgleichs basieren, eignen sich hauptsächlich für professionelle Verbraucher. Das System presst das Wasser unter hohem Druck durch eine halbdurchlässige Membran, die ausschließlich Wassermoleküle passieren lässt und jegliche Verunreinigungen und Mineralstoffe zurückhält. Umkehrosmosesysteme sind hocheffizient, aber kostspielig: Je nach Leistungsstärke und Funktionsumfang liegen die Anschaffungskosten mindestens im unteren vierstelligen Bereich

Mit dem richtigen Kaffeewasser zum Genuss

Gute Wasserqualität gleich guter Kaffeegenuss

Eine suboptimale Wasserqualität wirkt sich nachteilig auf den Kaffeegeschmack aus. Das in Deutschland vorkommende Leitungswasser ist überwiegend hart. Die im Wasser gelösten Mineralien verursachen einen Eigengeschmack, der die Kaffeearomen hindern kann, sich optimal zu entfalten. Tischfilter, die den Härtegrad des Leitungswassers reduzieren, schaffen in Privathaushalten Abhilfe.

Vor allem für professionelle Anwender und wahre Kaffeeenthusiasten kommen Ionenaustauscher bzw. moderne Umkehrosmosesysteme infrage.

 

 

 

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